Interview mit einem Papiermacher von der Göltzsch.

Der Werkleiter Holger Palm mit Bürgermeister Alexander Schulze und Geschäftsführer Udo Hollbach.

Der Werkleiter Holger Palm mit Bürgermeister Alexander Schulze und Geschäftsführer Udo Hollbach.

»Meine Leidenschaften?« Die erste Frage beantwortet Holger Palm ohne zu Zögern. »Das sind die Familie, das Papier und die Natur.« Als ich nachhake wird mir schnell klar, dass das keine bloße Floskel ist. Was denn sein Lieblingsort im Göltzschtal sei. Die Antwort kommt ebenfalls spontan: »Das ist die Papierfabrik.« Kennt man Holger Palms Lebensweg, kann man diese mit ernsthaftem Tonfall vorgetragene Aussage nachvollziehen.

Mit dem Papier verbunden ist der gebürtige Vogtländer seit er mit sechzehn Jahren seine Lehre zum Papiermacher antrat.  Später in der Lehnamühle schuftete er im Dreischichtbetrieb, studierte in Dresden zum Diplomingenieur Papiertechnik und ging nach dem Studium zunächst zurück in die Lehnamühle. Mit Anfang dreißig endlich zurück in seinem geliebten Greiz, »der Perle des Vogtlands«, übernahm Holger Palm erst Aufgaben in der Forschung und Entwicklung. Später übernahm er Verantwortung als technischer Leiter und Produktionsleiter.

Inzwischen lenkt er als erfahrener Werkleiter die Geschicke der Papierfabrik. Das Werk hat sich mit seiner Strategie, volldurchgefärbte Kartonagen hundertprozentig aus Recyclingpapier herzustellen, ein Alleinstellungsmerkmal in Europa geschaffen. Der Werkleiter blickt optimistisch in die Zukunft. »Unser Recyclingpapier wird künftig für innovative Einsatzzwecke noch gefragter sein. Nachhaltiges Papier wird beispielsweise mehr und mehr Kunststoffmaterialien ersetzen.«

Ob er nicht auch einmal daran gedacht hätte, in eine andere Branche zu wechseln. »Zwischendurch überlegt habe ich schon. Angebote gab es auch damals in der DDR. Zum Beispiel hätte ich bei einer Bäckereigenossenschaft viel mehr Geld verdienen können, aber ich wollte keine kleinen Brötchen backen«, lächelt Holger Palm. Auch das verlockende Angebot der DDR-Luftwaffe, eine Ausbildung zum Flugpiloten zu absolvieren, lehnte er als junger Mann ab. Er blieb dem Papier treu. Sein Leben lang.

Ich befrage ihn nach seinen Plänen für die Zukunft. »Wissen Sie, in unserem Eigenheim hier im Tal der Göltzsch und der Weißen Elster steckt unser Herzblut. In diesem Heim ist noch viel zu tun«. Der zweifache Vater ist stolz auf dieses Eigenheim und vor allem auf seine Familie. Sein Sohn, Robert ist in der Lagerlogistik aktiv, da gibt es auch fachlich Berührungspunkte mit dem Vater. Seine Tochter Maria arbeitet als Kinderpflegerin, im sogenannten »systemrelevanten Bereich«. Gerade in diesen schwierigen Zeiten mache das die Eltern besonders stolz. Enkelkinder? Ja, darüber würden sich seine Frau, Heike und er riesig freuen. »Okay«, scherze ich, »wir drucken das ab und vielleicht lesen ihre Kinder ja dieses Booklet.« Wir müssen beide lachen.

Genau wie ich wandert Holger Palm für sein Leben gern. Und wieder kommt die Antwort sofort: »Mein Lieblingswanderweg? Das ist der EPW direkt vor meiner Haustür.« Der »Elsterperlenweg« ist ein Rundwanderweg, der durch das wildromantische Tal der Weißen Elster mit seinen verträumten Dörfern und geschichtsträchtigen Orten führt, googele ich später. Er liebe aber auch die Waldarbeit, fährt Holger Palm fort. »Das Holz zu sammeln, aufzuspalten, Zwischenstücke zu schneiden, zu Stapeln aufzubauen, dabei kann ich abschalten und entspannen. Ich liebe es an der frischen Luft in der Natur zu sein. Mein Fitnessstudio ist der Wald.«

Für mich schließt sich hier der Kreis dieses freundlichen Mannes. Der Dreiklang seiner Leidenschaften Familie, Papier und Natur erscheint mir als Einklang. Holger Palm lebt im Einklang mit sich selbst.

Das Gespräch führten Holger Palm und Dieter Beller im Oktober 2020.

Der Wanderer Holger Palm in seinem »Fitnessstudio« am Elsterperlenweg.

Der Wanderer Holger Palm in seinem »Fitnessstudio« am Elsterperlenweg.

Interview mit einem Papiermacher von der Göltzsch.

Der Werkleiter Holger Palm mit Bürgermeister Alexander Schulze und Geschäftsführer Udo Hollbach.

Der Werkleiter Holger Palm mit Bürgermeister Alexander Schulze und Geschäftsführer Udo Hollbach.

»Meine Leidenschaften?« Die erste Frage beantwortet Holger Palm ohne zu Zögern. »Das sind die Familie, das Papier und die Natur.« Als ich nachhake wird mir schnell klar, dass das keine bloße Floskel ist. Was denn sein Lieblingsort im Göltzschtal sei. Die Antwort kommt ebenfalls spontan: »Das ist die Papierfabrik.« Kennt man Holger Palms Lebensweg, kann man diese mit ernsthaftem Tonfall vorgetragene Aussage nachvollziehen.

Mit dem Papier verbunden ist der gebürtige Vogtländer seit er mit sechzehn Jahren seine Lehre zum Papiermacher antrat.  Später in der Lehnamühle schuftete er im Dreischichtbetrieb, studierte in Dresden zum Diplomingenieur Papiertechnik und ging nach dem Studium zunächst zurück in die Lehnamühle. Mit Anfang dreißig endlich zurück in seinem geliebten Greiz, »der Perle des Vogtlands«, übernahm Holger Palm erst Aufgaben in der Forschung und Entwicklung. Später übernahm er Verantwortung als technischer Leiter und Produktionsleiter.

Inzwischen lenkt er als erfahrener Werkleiter die Geschicke der Papierfabrik. Das Werk hat sich mit seiner Strategie, volldurchgefärbte Kartonagen hundertprozentig aus Recyclingpapier herzustellen, ein Alleinstellungsmerkmal in Europa geschaffen. Der Werkleiter blickt optimistisch in die Zukunft. »Unser Recyclingpapier wird künftig für innovative Einsatzzwecke noch gefragter sein. Nachhaltiges Papier wird beispielsweise mehr und mehr Kunststoffmaterialien ersetzen.«

Ob er nicht auch einmal daran gedacht hätte, in eine andere Branche zu wechseln. »Zwischendurch überlegt habe ich schon. Angebote gab es auch damals in der DDR. Zum Beispiel hätte ich bei einer Bäckereigenossenschaft viel mehr Geld verdienen können, aber ich wollte keine kleinen Brötchen backen«, lächelt Holger Palm. Auch das verlockende Angebot der DDR-Luftwaffe, eine Ausbildung zum Flugpiloten zu absolvieren, lehnte er als junger Mann ab. Er blieb dem Papier treu. Sein Leben lang.

Ich befrage ihn nach seinen Plänen für die Zukunft. »Wissen Sie, in unserem Eigenheim hier im Tal der Göltzsch und der Weißen Elster steckt unser Herzblut. In diesem Heim ist noch viel zu tun«. Der zweifache Vater ist stolz auf dieses Eigenheim und vor allem auf seine Familie. Sein Sohn, Robert ist in der Lagerlogistik aktiv, da gibt es auch fachlich Berührungspunkte mit dem Vater. Seine Tochter Maria arbeitet als Kinderpflegerin, im sogenannten »systemrelevanten Bereich«. Gerade in diesen schwierigen Zeiten mache das die Eltern besonders stolz. Enkelkinder? Ja, darüber würden sich seine Frau, Heike und er riesig freuen. »Okay«, scherze ich, »wir drucken das ab und vielleicht lesen ihre Kinder ja dieses Booklet.« Wir müssen beide lachen.

Genau wie ich wandert Holger Palm für sein Leben gern. Und wieder kommt die Antwort sofort: »Mein Lieblingswanderweg? Das ist der EPW direkt vor meiner Haustür.« Der »Elsterperlenweg« ist ein Rundwanderweg, der durch das wildromantische Tal der Weißen Elster mit seinen verträumten Dörfern und geschichtsträchtigen Orten führt, googele ich später. Er liebe aber auch die Waldarbeit, fährt Holger Palm fort. »Das Holz zu sammeln, aufzuspalten, Zwischenstücke zu schneiden, zu Stapeln aufzubauen, dabei kann ich abschalten und entspannen. Ich liebe es an der frischen Luft in der Natur zu sein. Mein Fitnessstudio ist der Wald.«

Für mich schließt sich hier der Kreis dieses freundlichen Mannes. Der Dreiklang seiner Leidenschaften Familie, Papier und Natur erscheint mir als Einklang. Holger Palm lebt im Einklang mit sich selbst.

Das Gespräch führten Holger Palm und Dieter Beller im Oktober 2020.

Der Wanderer Holger Palm in seinem »Fitnessstudio« am Elsterperlenweg.

Der Wanderer Holger Palm in seinem »Fitnessstudio« am Elsterperlenweg.